1. Muzeu Historik Kombëtar, Nationalhistorisches Museum
2. Galeria Kombëtare e Arteve, Nationalgalerie
In der Sammlung ausschließlich Kunst nach 1945, und ausschließlich Werke des Sozialistischen Realismus in seiner albanisch-stalinistischen Ausprägung und exakt entlang der strammen Parteilinie; die Galerie dürfte vor dreißig Jahren kaum einen andere Eindruck gemacht haben. Man fragt sich, was mit dieser Ausschließlichkeit gemeint sein kann – und welche Rückschlüsse sich hieraus auf das hiesige Verständnis der Nation ziehen lassen. Denn es gab ja durchaus auch zu Hoxhas Zeiten Positionen, die nicht der Parteidoktrin entsprachen, etwa bei Edi Hila (*1944), dessen Werk in einer Retrospektive im Erdgeschoß präsentiert ist, eine Übernahme aus Warschau und Wien, unter dem Titel »piktori i transformimit«, Maler der Transformation. Auch hier so gut wie keine Besucher.
3. Bunk’Art
Auf halbem Weg zwischen Nationalhistorischem Museum und Nationalgalerie gelegen, im weitläufigen atombombensicheren Bunker des Innenministeriums und im Gegensatz zu den beiden anderen Museen gut besucht – und das Unbehagen um eine weitere Facette bereichernd. Die rund hundert Räume teilen sich in eine Dokumentation des Bunkers selbst, eine dem Wirken des Sigurimi, des von Hoxha ins Leben gerufenen Staassicherheitsdiensts gewidmete Ausstellung (viele der ausgestellten Photographien sind einem bereits aus dem Historischen Museum vetraut) und in eine Reihe von Kunstinstallationen, die, wie und aus welcher Absicht heraus sie auch immer gemacht sein mögen, doch wenig anderes bewirken als dem Beklemmenden und Schauerlichen des Orts eine weitere, unbeabsichtigte Beklemmung hinzuzufügen. Was spricht aus dieser Anlage? Was will dieses Aufeinanderstapeln von Schrecken bewirken, und welche Bewältigungs- und Beschwichtigungsformeln erweisen hier ihre Unzulänglichkeit?
[fb]