Vergangene Woche, so erfuhren wir von Luca, der uns geholfen hatte, die Gasversorgung der INO wieder in Stand zu setzen, sei eines der großen Kreuzfahrtschiffe, die nicht nur in ästhetischer Hinsicht ein immenses Problem für Venedig sind, im Canale della Giudecca havariert – die Motoren ausgefallen, und die beiden Schlepper, die dazu da waren, den Koloß durch das enge Fahrwasser zu bugsieren, nicht in der Lage zu verhindern, daß das Schiff gefährlich nahe auf Zattere zutrieb. Nach einer halben Stunde sei es dann gelungen, die Maschinen wieder anzuwerfen, und so habe das Unglück gerade noch einmal abgewendet werden können, in letzter Minute. Fast will man dies bedauern. Denn es ist an der Zeit, dem groben Unfug dieser riesigen Schiffe, die mit all den bekannten katastrophalen Folgen für die Stadt durch Venedig fahren, endlich Einhalt zu gebieten, und nur ein richtiges Ungück wird dem verantwortungslosen Spuk ein Ende bereiten können – die Verantwortlichen haben bisher noch jeden Versuch, an die Vernunft zu appellieren, ins Leere laufen lassen. Man kann bloß hoffen, daß die Katastrophe dann eine milde sein wird. — Das besagte Kreuzfahrtschiff, so hört man, wird Venedig nicht wieder anlaufen dürfen.