INO Bibliothek: Neuzugänge III

Die INO wird auf ihrer Fahrt zwar das eine oder andere Buch mitführen, jedoch den Anspruch auf eine Bordbibliothek keinesfalls erheben können. Diese wird also aus Vorschlägen bestehen, aus einem virtuellen Katalog, der während der Dauer der Fahrt erstellt wird. Wer immer sich berufen fühlt, ist eingeladen, seinen Beitrag zu leisten, der, wie es sich gehört, aus dem Namen des Autors, Titel, Erscheinungsort und -jahr bestehen soll sowie einer kursorischen Notiz, die den Zusammenhang zum Projekt der INO herstellt. Die Beiträge bitte an kontakt@ino-art.eu.

Abraham a Sancta Clara (Ulrich Megerle), Judas der Ertz-Schelm, 4 Bde. Salzburg 1686, 1689, 1692 & 1695. — Linguistische Artistik in skrupellosester Manier.

Bräker, Ulrich, Etwas über William Shakespears Schauspiele, von einem armen ungelehrten Weltbürger, der das Glück genoss denselben zu lesen, St. Gallen 1998 [1780]. — »Ich ehre diesen großen Mann so sehr, als man einen Verstorbenen ehren darf, und wünsch ihn in jener Welt anzutreffen. Das Glück, seine Werke zu lesen, dringt mir diese Zeilen zu seinem Lobe ab, und wenn Shakespeare noch lebte, würde er dies unmündige Lob nicht verachten; vielleicht mich zwischen den Rippen kennen und lächelnd ein gütiges Urteil fällen.«

Camões, Luís de, Os Lusíadas, Lissabon 1572. Dt.: Os Lusíadas – die Lusiaden. Zweisprachig. Aus dem Portugiesischen von Hans Joachim Schaeffer, bearbeitet und mit einem Nachwort versehen von Rafael Arnold, Berlin 2010. — Kühne Seefahrer vom anderen Ende Europens.

Handke, Peter, Die Morawische Nacht: Eine Erzählung, Frankfurt/M. 2008. — Auf einem Boot sich – zunächst nächtens – einfinden, auf einem Boot durch die Nacht fahren, durch angrenzende sumpfigeUferzonen stochern, in der aufgeladenen Schwüle des Balkans nach (eigenem) Sinn und Unsinn suchen, Geschichte und sich selbst rechtfertigen, sehen, erleben, träumen, suchen und sich vorstellen: das Rastlose, das sich für Momente in perzeptive Ruhe auflöst. [Rolf Bier]

Hölderlin, Friedrich, Hyperion oder der Eremit in Griechenland, 2 Bde., Tübingen 1797 und 1799. — Nicht das Land der Griechen mit der Seele suchend – »Hölderlins Griechenland ist in jeder Hinsicht ein Fluchtpunkt, der wiederum Ausgangspunkt für eine neue Flucht werden kann, in einer unendlichen dialektischen Bewegung, die die Heimat verfremdet und die Fremde als Heimat erscheinen läßt« (Luigi Reitani).

Kapuscinski, Ryszard, Podróze z Herodotem, Kraków 2004. Dt.: Meine Reisen mit Herodot: Reportagen aus aller Welt, übersetzt von Martin Pollack, München 2007. — Der Blick des Reisenden und die Aktualität der Antike.

Melville, Herman, Moby-Dick; or, The Whale, New York 1851. — Besser hätte uns allerdings ein Roman über die Große Weiße Seekuh getaugt.

Sei Shonagon, Makura no Soshi. Dt.: Das Kopfkissenbuch der Hofdame Sei Shonagon. Hrsg. und aus dem Japanischen übersetzt von Mamoru Watanabé, Zürich 1997. — Mit solch wunderbar leichter Präzision sollte man sich die Welt betrachten. Reisen ist dazu nicht notwendig.

Allgemeines zur Bibliothek der INO sowie die fortlaufend ergänzte Titelliste findet sich hier