Schiffer, führt dein Weg nach Delphi dich über Itea, so wirst du am Abend, nachdem du dein Schiff an der Kaimauer sicher vertäut hast, deine Schritte zur Hafenmeisterei lenken, wo in einem Gebäude, das wie die ganze Hafenanlage von großen, längst versandeten Hoffnungen spricht, drei ältere Männer dich schon erwarten. Deiner Sprache werden sie so wenig mächtig sein, wie du der ihrigen, und so werdet ihr euch gezwungen sehen, die Konversation in einem etwas eingeschränkten Englisch zu führen. Während der umständlichen Rituale einer Bürokratie, an deren Sinn niemand zu glauben scheint, wirst du nicht umhin kommen, die zwei Gemälde an der Wand hinter den alten Schreibtischen zu bemerken, und es wird dir nicht entgehen, daß die dort geschilderten Seeschlachten mit ihren heftigen Kanonaden im vorletzten Jahrhundert stattgefunden haben müssen.
Auch wird das geringe Talent des Malers dir kaum verborgen bleiben. Deine Frage nach dem Dargestellten wird von den Dreien erfreut zur Kenntnis genommen, und du wirst Kund erhalten von der Schlacht von Itea, bei der ein kleines Kontingent griechischer Schiffe unter dem Kommando des britischen Philhellenen Frank Abney Hastings einer weit überlegenen ottomanischen Flotte eine vernichtende Niederlage beibrachte. Stattgefunden habe dieses Ereignis am 30. September 1827, und es wird dir nicht ohne Stolz berichtet, es sei dies der allererste Kampfeinsatz eines dampfbetriebenen Kriegsschiffes überhaupt gewesen. Das Schiff, wirst du später herausfinden, eigens in London für den griechischen Befreiungskampf gebaut, hieß Karteria und war, wie der Chronist des Befreiungskrieges, Thomas Gordon, schrieb, the only one in the Greek navy where regular discipline was maintained. Während die Formulare gewissenhaft ausgefüllt werden, wirst du noch Gelegenheit haben, mit den drei Herren, deren Freundlichkeit eine ganz und gar ungekünstelte ist, eine ausgedehnte Unterhaltung zu führen, wobei sie sich auch eingehend nach deinem Boot erkundigen werden und dir die Photographien zeigen, die sie schon von ihm aufgenommen haben. Sollte an deinem Schiff etwas Ungewöhnliches sein, werden sie an ihm eine ganz besondere Freude haben. Ist schließlich alles ausgefüllt und auch mit Sorgfalt gestempelt, und ist auch die geringe Summe beglichen, die hier in Itea für den Liegeplatz veranschlagt wird, wirst du dich höflich verabschieden und dich beim Hinausgehen über die Freundlichkeit der Menschen freuen.
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