Was so alles kaputt- und in-die-Brüche-, verlorengehen, verschwinden und ausfallen kann, in alphabetischer Reihenfolge

* mehrfach
† endgültig

– die Ankeruhr
– die Ankerwinde*
– der Autopilot*
– das Barometer†
– das Bugstrahlruder*
– die Drohne†
– der Druckminderer der Gasversorgung
– das Echolot
– die Eiswürfelmaschine
– die Entsalzungasanlage*
– der Ersatzkompass
– der eine Faltsessel
– der andere Faltsessel
– diverse Fender†
– der Flaggenmast
– die Gemüsereuse†
– der Generator* „Was so alles kaputt- und in-die-Brüche-, verlorengehen, verschwinden und ausfallen kann, in alphabetischer Reihenfolge“ weiterlesen

Tourismuswerbung

Jüngst, auf dem Flughafen in Tegel den Abflug nach Dubrovnik (ehedem Ragusa) erwartend, sah man sich auf den omnipüräsenten Flachbildschirmen der Wartehalle der Endlosschleife eines Werbefilms ausgesetzt, der zum Urlaub in Ägypten animieren sollte. Allerhand Einladendes bekam man vorgeführt: einen Mann, der in ein großes blaues Meer springt, bunte Fische unter Wasser, einen üppig gedeckten Frühstückstisch, nette Eingeborene mit farbenfrohen Mützchen, freundliche Wohlfühlmusik machend, einen romantischen Blick vom Hotelbalkon in den Sonnenuntergang und anderes mehr. Nichts dagegen von alledem, das Ägypten seit der Erfindung des Tourismus zu dessen bevorzugtem Ziel machte: keine Pyramide, kein Tempel, nicht Abu Simbel, nicht Memphis, nicht einmal ein Tut Ench Amun, auch keine Moschee, keine Medrese, kein Simneonskloster, kein Markt, kein Basar, kein Kaffeehaus. — Die zugkräftige Argumentation der beauftragten Werbeagentur sich auszumalen, bedarf keiner ausgeprägten Phantasie.

[fb]

And now for something completely different: Eine kurze Exkursion nach Berlin

Hans August Schröder (1930-2011), der seinen Weg als Page im Adlon begonnen hatte, später zum geschätztesten barman Berlins avancierte, bevor er mit 72 Jahren seine Lokalität, den von ihm 1976 gegründeten Rum Trader, an Gregor Scholl übergab und ein Studium der Sinologie aufnahm, ein nach allem, was man über ihn hört, weltläufiger, gebildeter und ausgesprochen belesener Mann von ausgeprägtem Witz, war einst in die Fänge des Finanzamts geraten. Steuernachzahlungen wurden von ihm gefordert, in so beträchtlicher Höhe, daß sie ihm das Genick gebrochen haben würden. „And now for something completely different: Eine kurze Exkursion nach Berlin“ weiterlesen

Berliner Intermezzo. Ein Brief an den Generaldirektor der Staatlichen Museen in Sachen Walter De Maria

Sehr geehrter Herr Professor Eissenhauer,
die Umgestaltung des zentralen Raums der Gemäldegalerie förderte zweifellos Erfreuliches zutage, bemerkenswerte Kunstwerke, wie sie, wenn vielleicht auch nicht gerade von allererstem Rang, doch vielen Sammlungen zur Zierde gereichen würden und die nun, dem Dunkel der Magazine entrissen, tatsächlich in neuem Licht erstrahlen – wobei der Titel der Aktion, »In neuem Licht«, nicht ganz einer gewissen Fragwürdigkeit entbehrt, ist ja der Raum, zuvor von freundlichem Tageslicht durchflutet, nun mit einer etwas zähen Finsternis angefüllt, in der die Gemälde mittels eines recht klebrigen Kunstlichts an die blauen Wandverkleidungen geheftet sind. Doch mag solches den Gepflogenheiten entsprechen, und ich will deshalb nicht näher darauf eingehen, genauso wenig wie auf die Problematik der dem Brunnen entsteigenden, den Raum unverkennbar erfüllenden Chlordämpfe, deren Unschädlichkeit für die Kunstwerke indes wohl von den zuständigen Konservatoren und Restauratoren wird garantiert werden können.

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