Berliner Intermezzo. Ein Brief an den Generaldirektor der Staatlichen Museen in Sachen Walter De Maria

Sehr geehrter Herr Professor Eissenhauer,
die Umgestaltung des zentralen Raums der Gemäldegalerie förderte zweifellos Erfreuliches zutage, bemerkenswerte Kunstwerke, wie sie, wenn vielleicht auch nicht gerade von allererstem Rang, doch vielen Sammlungen zur Zierde gereichen würden und die nun, dem Dunkel der Magazine entrissen, tatsächlich in neuem Licht erstrahlen – wobei der Titel der Aktion, »In neuem Licht«, nicht ganz einer gewissen Fragwürdigkeit entbehrt, ist ja der Raum, zuvor von freundlichem Tageslicht durchflutet, nun mit einer etwas zähen Finsternis angefüllt, in der die Gemälde mittels eines recht klebrigen Kunstlichts an die blauen Wandverkleidungen geheftet sind. Doch mag solches den Gepflogenheiten entsprechen, und ich will deshalb nicht näher darauf eingehen, genauso wenig wie auf die Problematik der dem Brunnen entsteigenden, den Raum unverkennbar erfüllenden Chlordämpfe, deren Unschädlichkeit für die Kunstwerke indes wohl von den zuständigen Konservatoren und Restauratoren wird garantiert werden können.

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EIN BRIEF UND DIE ANTWORT DARAUF

Sehr geehrte Herren,

Ihr Schreiben zum paneuropäischen Kulturprojekt haben wir erhalten. Eine finanzielle Beteiligung können wir Ihnen nicht bieten, aber da ihr Slogan im englischen Teil so sehr ins Auge sticht, möchten wir zumindest hier ein wenig (hoffentlich) konstruktive Kritik beitragen. Wollen Sie wirklich »Looting Europe« sagen? D.h., zu Deutsch »Europa ausplündern«? Falls Sie auf der Suche nach einer englischen Übersetzung für »Europa ausloten« sind, würde ich hier eher »Sounding Europe« empfehlen. „EIN BRIEF UND DIE ANTWORT DARAUF“ weiterlesen