Francesco di Giorgio Martini. Eine Empörung

Eines der liebsten Kunstwerke in Venedig ist mir, seit ich sie zum ersten Mal sah, immer Francesco di Giorgio Martinis Kreuzabnahme in Santa Maria del Carmine gewesen, gleich mir ein Fremdling in Venedig, der hier ein etwas eigenbrötlerisches Dasein fristet. Wie vieles andere in der Stadt verdankt die Bronzeplatte ihr Hiersein einem Raubzug, doch ungleich etwa dem Leichnam des hl. Markus, den Tetrarchen oder der Quadriga ist sie nicht ins Gewebe der Stadt eingefügt, nicht in das rhetorische Geflecht des Selbstverständnisses und der Repräsentation vereinnahmt worden.

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